Die aufrecht watschelnden Laufenten gehören zur Gattung der Pinguinenten. Sie leben gerne in kleinen Gruppen, da sie sehr soziale Tiere sind, stromern den ganzen Tag umher und verzichten auf Flugversuche. Neben der effektiven Schneckenvernichtung im Garten sind Laufis auch fleißige Eierleger. Fleisch und Daunen spielen bei der Zucht und Haltung keine große Rolle.

Wer eine problemlose, lustige Ententruppe halten möchte und ganz nebenbei auch noch fleißige Helfer bei der Schneckenjagd sucht, ist mit den Laufenten, bestens bedient.

Legeleistung und Eierdetails

Von Februar bis August legen Laufenten fast täglich ein Ei. So kommt man in den beiden ersten Legejahren auf rund 150, ja sogar 200 Eier. Meist fangen die im Sommer geborenen Enten im folgenden Frühjahr mit dem Eierlegen an. Bei besonders eiweißreicher Fütterung kann auch schon im Herbst das ein oder andere Ei im Nest liegen.

Die Eier haben ein Gewicht von 60 bis 75 Gramm, Bruteier sollten nicht unter 65 Gramm wiegen. Die Schalen haben eine weiße bis grünliche Farbe.

Mast und Schlachtung

Bei der Beurteilung des Geschmacks von Laufenten-Fleisch liegen die Meinungen weit auseinander. Während die einen es für mager und zart halten, ist das Fleisch für andere trocken, zäh und wenig schmackhaft. Fest steht, dass Laufenten nicht viel Fleisch ansetzen und es sehr mager ist. Daher sind Mast und Schlachtung der Laufenten wenig wirtschaftlich.

Daunen

Laufenten haben nur wenig Daunen. Da sich auch die Mast und Schlachtung bei dieser Entenrasse nicht wirklich lohnt, spielt die Daunengewinnung bei Laufenten keine Rolle.

Hobbyhaltung

Die lustig daher watschelnden Laufenten brauchen vor allem eine große Weide. Hier können sie sich den ganzen Tag damit beschäftigen, Schnecken und andere Insekten zu suchen und den ein oder anderen Grashalm zu naschen. Da die Entendamen eine laute Stimme haben, ist es nicht ratsam, Laufenten in einem dicht besiedelten Gebiet zu halten.

Tipp: Mit ein wenig Futter kann man das laute Geschnatter, das vor allem morgens zu hören ist, in der Regel schnell wieder beruhigen.

Stall

Laufenten halten sich am liebsten im Freien auf, mögen feucht kalte Witterung aber nicht sonderlich. Bei solchem Wetter hätten sie gerne einen trockenen, windgeschützten Stall, um sich immer wieder aufwärmen zu können. Dabei reicht Laufenten ein halber Quadratmeter pro Schnabel vollkommen aus. Laufenten verbringen gerne die Nacht im Freien. Dennoch sollte man sie zu ihrem eigenen Schutz vor Fressfeinden wie Fuchs und Marder nachts in ihren Stall locken und diesen sicher verschließen.

Als Einstreu hat sich eine Unterlage aus Sand und Hobelspäne oder feinem Rindenmulch bewährt, die mit einer Lage Stroh bedeckt wird. Je nach Witterung muss diese mehr oder weniger oft gewechselt werden.

Ein überdachter Futterplatz vor dem Stall hält die Einstreu länger sauber. Wird der Futterplatz mit Pflastersteinen befestigt, kann man ihn leicht reinigen, auch wenn mit dem Trinkwasser geplanscht wurde.

Freilauf

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Laufenten sind in naturnahem Gelände mit Gräsern, Klee und Kräutern gut aufgehoben. Ab einer Freilauf-Größe von 500 qm fühlen sich die Laufenten so richtig wohl. Büsche, Sträucher und Bäume dürfen auf keinen Fall fehlen, damit sich die Laufis im Schatten ausruhen und bei Gefahr verstecken können.

Bei der Umzäunung reicht eine Höhe von 1,5 Meter, damit Laufenten bei gelegentlichem Geflatter den Zaun nicht versehentlich überwinden können. Mit Flugversuchen ist bei Laufenten nicht zu rechnen.

Bademöglichkeit

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Da Laufenten gerne und viel Schnecken fressen, brauchen sie die Badestellen nicht nur, um ihr Gefieder zu säubern, sondern auch zum Waschen der Schnecken.

Wer seinen Laufenten einen Badeteich gönnen möchte, sollte auf flache Uferstellen zum Ein- und Aussteigen achten. Auch Sandmuschel, Zinkwanne oder Planschbecken brauchen einen abgeschrägten Bereich im Wasser und eine kleine Einstiegshilfe. Das können z. B. ein paar Pflastersteine oder eine gut befestigte Rampe aus Holz sein.

Fütterung

Laufenten versorgen sich in den Sommermonaten fast ausschließlich selbst. Nur im zeitigen Frühjahr sowie im Spätherbst und Winter ist das Nahrungsangebot für Laufenten selbst auf einer gut begrünten Weide einfach zu gering. Denn neben Schnecken lieben Laufenten auch andere Insekten, frisches Grün und Sämereien.

Daher ist es gut, wenn ihnen von Anfang an auch fertig konzipiertes Entenfutter (Körnermischung oder Pellets) zugefüttert wird. In den Sommermonaten deutlich weniger, damit die Enten nicht verfetten. Da sind frischer Salat oder klein geschnittenes Obst und Gemüse besser.

Hin und wieder können auch gekochte Kartoffeln, Reis oder Nudeln den Speiseplan abrunden.

Frisches Trinkwasser muss in ausreichender Menge und auf mehrere Tränken verteilt vorhanden sein. Das Trinkwasser sollte mindestens einmal täglich erneuert werden und kühler als 20° C sein.

Laufenten gegen Schnecken

Da Laufenten sehr gerne Schnecken und deren Eier vertilgen (auch die gefürchtete Spanische Wegschnecke), diese aber vor dem Verschlucken waschen müssen, braucht es mehrere Tränken und Badestellen auf dem Gelände.

Ist der Schneckenschleim zu zäh, bleibt die Schnecke unter Umständen im Hals stecken und die Laufente könnte sogar ersticken. Abhilfe bringt dann nur eine Halsmassage, um die Schnecke nach unten oder oben zu befördern.

Laufenten im Winter

Eis und Schnee mögen Laufenten nicht so gerne, obwohl ihnen Temperaturen bis -15° C nichts ausmachen. Daher brauchen sie im wetterfesten Stall eine besonders dicke Schicht trockene Einstreu aus viel Stroh (es saugt die Feuchtigkeit besser auf als Heu).

Trinkwasser und Badestellen müssen eisfrei gehalten werden. Daher bieten sich im Winter kleine Wannen oder Sandmuscheln als Badestelle an, da sie schnell mit einer Kanne warmen Wasser aufgetaut sind.

Für die Tränke am Futterplatz bietet sich eine Wärmeplatte für Tränken an, oder die benannte Gießkannenmethode.

Gekochte Kartoffeln, mit Kleie oder Schrot vermischt, sind im Winter eine willkommene, nahrhafte Abwechslung zum Fertigfutter, das in der kalten Jahreszeit gerne etwas fett- und energiereicher sein darf.

Tipp: Getrocknete Mehlwürmer oder Soldatenfliegenlarven sind nicht nur wertvolle Proteinlieferanten im Winter, sondern eignen sich hervorragend zur Fütterung von Hand und zum Zähmen der Entenschar.

Frischer Salat sowie Obst und Gemüse sorgen für das Plus an Vitaminen. Auch eingeweichtes Brot mit geriebenen Karotten oder Äpfeln darf hin und wieder gefüttert werden.

Laufenten für Anfänger

Da Laufenten außer einer ausreichend großen Fläche (ca. 500 qm) kaum Ansprüche an den Hobbyhalter stellen, sind sie für Anfänger geeignet. Außerdem werden sie mit etwas Geduld (und reichlich Leckerli, die von Hand gefüttert werden) sehr zahm und können auch von kleineren Familienmitgliedern angelockt und gestreichelt werden.

Laufenten kaufen

Flaschenenten (wie Laufenten auch genannt werden) erfreuen sich so großer Beliebtheit, dass sie auf fast allen Geflügelausstellungen und -Märkten zu finden sind. Auch Anzeigenportale im Internet sind eine gute Quelle, um Laufenten für die eigene Hobbyhaltung zu finden.

  • Bruteier sind meist für unter 5 Euro zu haben.
  • Küken, deren Geschlecht noch nicht zu erkennen ist, liegen zwischen 10 und 15 Euro.
  • Geschlechtsreife Enten und Erpel (ab vier bis fünf Monate) werden ab ca. 20 Euro angeboten.

Achtung: Niemals eine Laufente alleine halten. Die hoch sozialen Tiere fühlen sich nur in kleinen bis großen Herden wohl. Unter zwei bis drei Enten verkümmern die Laufenten an Einsamkeit.

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Vergesellschaftung

Obwohl sich Laufenten auch mit anderen Enten oder Hühnern halten lassen, sind diese kein Ersatz für eine kleine Horde Laufenten. Auch müssen die unterschiedlichen Haltungsansprüche berücksichtigt werden. Ansonsten sind Laufenten sehr friedlich und lassen sich nach einer kleinen Eingewöhnungszeit gut vergesellschaften.

Nachwuchs und Zucht

Bei Laufenten ist der natürliche Bruttrieb gut ausgeprägt, weshalb sich für Hobbyzüchter die Kunstbrut kaum lohnt. Da ihre Befruchtungsrate erfreulich hoch ist, kann selbst bei einer kleinen Herde mit einer erfolgreichen Zucht begonnen werden.

Die mit 4 bis 5 Monaten geschlechtsreifen Enten legen während der Legeperiode von Mitte Februar bis Ende Juli zwischen 10 und 20 Eier ins Nest, ehe sie mit dem Brüten beginnen. Nach 28 Tagen ist dann mit den Küken zurechnen. Bruteier sollten ein Gewicht von 65 Gramm nicht unterschreiten.

Achtung: Laufenten-Küken sollten im frühen Sommer schlüpfen, damit sie nicht im ganz jungen Stadium bereits kaltem und schlechtem Wetter ausgesetzt sind.

Geschlechtserkennung

Nach Ausbildung des Gefieders lassen sich Erpel eindeutig an der Schwanzlocke erkennen. Vorher kann man versuchen, das Geschlecht an der Stimme zu erkennen.

Die kleinen Erpel geben ein eher heiseres Quaken von sich, bei den Enten ist ein helles Quaken zu hören.

Merkmale

Laufenten haben einen walzenförmigen und langgestreckten Körper mit aufrechter Haltung und mit fest anliegenden Gefieder und Flügeln. Die geraden Läufe haben große Paddel und sind je nach Farbschlag von unterschiedlicher Färbung. Dies gilt auch für den keilförmigen Schnabel. Aufrecht gemessen sind Laufenten zwischen 60 und 75 cm groß.

Farbschläge

Laufenten gibt es in verschiedenen Farbschlägen. Die in Deutschland anerkannten Farbgebungen sind:

  • weiß
  • wildfarbig
  • rehfarbig-weiß gescheckt
  • grau und schwarz (auf der Roten Liste)
  • braun
  • weiß-schwarz gefleckt
  • forellenfarbig
  • blau
  • blau-gelb
  • erbsgelb

Herkunft

Die in Südostasien ursprünglich aus der Stockente erzüchteten Pinguinenten, sind der Grundstock für die Laufentenzucht. Daher auch oft die Bezeichnung Indische Laufente.

Sie wurde ca. 1850 von Südostasien nach England und dem restlichen Europa eingeführt.

Hinweis: Zu den sogenannten “Pinguinenten” zählen auch Pekingenten mit aufrechter Körperhaltung.

Tipps vom erfahrenen Entenhalter

Durch ihren ausgeprägten Herdentrieb eignen sich Laufenten auch zum Abrichten von Hütehunden.

Da Laufenten sehr Standort treu sind, werden sie von einigen Züchtern auch an Interessierte vermietet. So kann man sich ein paar Enten für eine begrenzte Zeit und eine Leihgebühr von ein paar Euro pro Tag in den Garten holen und wieder an den Züchter zurückgeben.

Häufige Fragen

Sind Laufenten laut?

Während die Laufenten-Erpel eher ruhig sind, lassen die Entendamen gerne ein lautes Geschnatter erklingen. Besonders morgens, wenn sie aus dem Stall gelassen werden. Sobald sie jedoch etwas zu futtern bekommen, kehrt wieder Ruhe ein.

Helfen Laufenten gegen Schnecken im Garten?

Laufenten eignen sich hervorragend zur Schneckenbekämpfung, da sie nicht nur Schnecken, sondern im Herbst auch die Schneckeneier aufspüren und fressen. Sogar die Spanische Wegschnecke, die von anderen Schneckenvertilgern wie dem Igel gemieden werden, gehören auf den Speiseplan der Laufenten.

Wie Laufenten eingewöhnen?

Da Laufenten sehr Standort treue Enten sind, reicht es zur Eingewöhnung zunächst nur ein kleineres Areal um den Stall zur Verfügung zu stellen und die Enten jeden Abend in den Stall zu locken. Nach zwei, drei Tagen können sie dann ihre neue Heimat erkunden.

Wie viele Laufenten brauche ich mindestens?

Laufenten sollten mindestens zu zweit, besser noch zu dritt oder noch mehr gehalten werden. Dabei sollte die Anzahl der Enten die der Erpel deutlich übersteigen. Bei drei Enten also 2/1. Paarweise Haltung ist auch gleichgeschlechtlich möglich.